
Beruf mit Verantwortung: Ein Blick hinter die Kulissen der Baumkontrolle
Auf den diesjährigen Deutschen Baumpflegetagen hatten wir die Gelegenheit, viele engagierte und inspirierende Baumkontrolleur:innen kennenzulernen. Ihre Geschichten, ihr Fachwissen und ihre Leidenschaft für Bäume haben uns tief beeindruckt und dazu motiviert, diesen Beitrag zu verfassen. Denn häufig wird unterschätzt, wie vielseitig, anspruchsvoll und bedeutend dieser Beruf tatsächlich ist.
Bäume als essenzieller Teil unserer Städte
Bäume sind weit mehr als grüne Kulisse – sie bieten Lebensraum, spenden Schatten, schützen das Klima und sind ein unverzichtbarer Bestandteil der urbanen Infrastruktur. Damit sie langfristig sicher und gesund bleiben, braucht es eine Berufsgruppe, die in der Öffentlichkeit oft übersehen wird: die Baumkontrolleur:innen.
Was machen Baumkontrolleur:innen eigentlich?
Baumkontrolleur:innen tragen die Verantwortung für die regelmäßige Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen im öffentlichen Raum. Dabei beurteilen sie mittels Sichtkontrollen den Zustand der Bäume und dokumentieren mögliche Schäden, Krankheitsanzeichen oder Gefahrenpotenziale. Ziel ist, Risiken wie Astbruch oder Umsturz frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu empfehlen.
Warum ist Baumkontrolle so wichtig?
Gerade in Städten stehen Bäume unter großem Stress: Trockenheit, Bodenverdichtung, Schadstoffbelastung oder mechanische Beschädigungen durch Bauarbeiten können ihre Standfestigkeit und Vitalität gefährden. Unentdeckte Schäden können fatale Folgen haben – für Menschen, Fahrzeuge und Gebäude. Die rechtliche Verantwortung liegt bei den Baumbesitzenden, meist Kommunen, die mit der Baumkontrolle ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen.
Ein Tag im Leben von Baumkontrolleur:innen
Der Arbeitsalltag ist äußerst vielseitig: Morgens steht oft die Tour der zu prüfenden Bäume auf dem Plan. Vor Ort werden sie visuell auf Anzeichen wie Risse, Fäulnis, Pilzbefall oder Totholz untersucht. Je nach Befund folgen weitergehende Untersuchungen oder die Einschaltung von Fachfirmen für Baumpflege und – im Notfall – Fällung. Wind, Wetter und Geländeverhältnisse machen den Job körperlich fordernd und abwechslungsreich zugleich.
Welche Ausbildung braucht man?
Zertifizierungen nach FLL-Richtlinien oder als European Tree Technician (ETT) sind essenziell. Viele Baumkontrolleur:innen haben ihre Wurzeln in der Baumpflege, im Garten- und Landschaftsbau oder in der Forstwirtschaft. Aber auch Quereinsteiger:innen mit Naturaffinität und technischem Interesse finden über entsprechende Weiterbildungen Zugang zu diesem Beruf.
Technologie im Einsatz: Digital unterstützt, nicht ersetzt
Moderne Hilfsmittel wie Tablets, GPS-Kartierungen und digitale Baumkataster erleichtern die Dokumentation und Nachverfolgung. Besonders spannend ist der wachsende Einsatz von Baumsensorik – hier kommen unsere Treesense-Sensoren ins Spiel.
Wie digitale Baumsensorik den Beruf verändert
Treesense-Sensoren messen kontinuierlich den Wassergehalt im Stamm und liefern damit objektive Daten zum physiologischen Zustand der Bäume. Für Baumkontrolleur:innen bedeutet das: Fundierte Entscheidungsgrundlagen, z. B. ob ein Baum unter Dürrestress leidet und bewässert werden muss oder ob weitergehende Untersuchungen erforderlich sind. So ergänzt Sensorik menschliche Expertise optimal und macht Monitoring präziser und ressourceneffizienter.
Wie fühlt sich der Job an?
Baumkontrolleur:innen berichten von einer tiefen Verbundenheit zur Natur. Der Beruf erfordert Verantwortungsbewusstsein, Fachkenntnisse und manchmal auch schnelle Entscheidungen. Gleichzeitig bietet er hohe Eigenständigkeit und die Gewissheit, aktiv zur Sicherheit und zum Erhalt unserer urbanen Grünflächen beizutragen.
Ein Beruf mit Zukunft
Angesichts zunehmender Wetterextreme, dichter Bebauung und des wachsenden Bewusstseins für urbanes Grün wird die Baumkontrolle immer bedeutender. Digitale Tools und fortschreitende Qualifizierungsangebote machen den Beruf sowohl effizienter als auch attraktiver – besonders für Menschen, die Technik und Natur verbinden möchten.